Bild (von links) Thomas Kraft, (hinten) Klaus von Lindern, Gernot Schulz und der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Walter Hörni Im Rahmen des Sommerfestes des SPD-Ortsvereines Wertheim wurde Renate Gassert der Karl-Josef-Scheuermann-Preis verliehen.
Wertheim. Sozialdemokratie ist für Renate Gassert nicht nur Politik, sondern auch Berufung. Viele Wertheimer kennen sie als "Hans Dampf" in allen Gassen. Für ihr vielfältiges Engagement wurde die pensionierte Lehrerin und engagierte Lokalpolitikerin nun vom SPD-Ortsverein mit dem Karl-Josef Scheuermann-Preis ausgezeichnet.
Seit 1989 politisch aktiv
Ihre Laufbahn als Kommunalpolitikerin begann im Jahr 1989 mit dem Eintritt in die SPD und ihrer Wahl zur Stadträtin, 1994 wurde sie Stellvertreterin des Oberbürgermeisters und 1999 wurde sie von den Bürgern in den Kreistag gewählt. Sie hat einen festen Wählerkreis, zwischen 7000 und 8000 Stimmen konnte sie bei den Gemeinderatswahlen, aber auch als Kreisrätin erreichen. Seit dem Jahr 2000 ist Renate Gassert Vorsitzende des Stadtteilbeirats Wartberg.
Neben dem politischen Aktivsein und dem Beruf - Gassert war Konrektorin an der Grund- und Hauptschule und in der Lehrerausbildung beim Staatlichen Schulamt tätig - übernahm sie auch in der evangelischen Kirche vielfältige Aufgaben für das Gemeinwohl.
Besonders erinnert sich Gernot Schulz: Ihm fiel Renate Gassert zum ersten Mal auf, als sie Mitte der 70er Jahre eine Rede hielt, die einfach hervorragend war. "Sie ist eine unglaubliche engagierte Politikerin, die sozial sehr aktiv ist und immer fair und kooperativ war. Sie ist ein Mensch, der sich aus Verantwortung in das gesellschaftliche Leben einbringt", sagte Schulz über die Geehrte.
Thomas Kraft berichtete über die Zusammenarbeit mit Gassert im Kreistag. Wenn er Renate Gassert als Fraktionsvorsitzender der SPD beurteilen müsste, würde er ihr die Attribute "pünktlich, fleißig, strebsam" zuschreiben. "Renate zufriedenzustellen, ist für mich eine Herausforderung", bekannte er.
Ein weiterer Wegbegleiter war und ist Klaus von Lindern. Seit 1971 kennt er Renate Gassert und verbrachte mit ihr die gemeinsame Schulzeit in Nassig. Mittlerweile lebt man auch schon seit 1998 in der unmittelbaren Nachbarschaft. Besonders lobte er Gasserts Engagement als Stadtteilbeiratsvorsitzende. "Sie kämpft hier an mehreren Fronten, Integrationsarbeit, Schaffung von Freizeitmöglichkeiten für die Jugendlichen, verkehrsberuhigte Zonen, ausreichende Parkplätze für die Anwohner, Sanierung des Wärme-und Stromnetze, kulturelles Zusammenleben aller Generationen und natürlich liegt er auch die Sauberkeit des Wartberges am Herzen."
Das bedeutete viel Arbeit in einem solch großen Stadtteil und deswegen sei ihr besonders wichtig gewesen, dass eine Stelle für einen Stadtteilkoordinator geschaffen wird, um die Arbeit des Stadtteilbeirates zu unterstützen. "Renate Gassert redet nicht nur, sondern sie packt auch mit an. Das schätzen die Mitglieder des Stadtteilbeirates, aber auch die Wartberger an Renate", hieß es weiter.
Renate Gassert ist heute noch eine sehr aktive Seniorin, sie gibt an der Volkshochschule Sprachunterricht für Flüchtlinge, ist Vorsitzende des Stadtteilbeirates, ist Kreisrätin und aktiv im Regionalverband. Vor knapp zwei Jahren wurde Renate Gassert mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Nun erhält sie für ihr Engagement und ihre politische Arbeit den Karl-Josef-Scheuermann Preis. Für sie ist dieser Preis etwas Besonderes, da sie Karl Josef Scheuermann persönlich kannte und schätzte.