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Jahreshauptversammlung 2008: Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden

Liebe Genossinnen und Genossen,

herzlich willkommen zur Jahreshauptversammlung des SPD Ortsvereins Wertheim, der ersten Jahreshauptversammlung des im vergangenen Jahr neu gewählten Vorstandsteams. Ich freue mich, dass so viele von euch der Einladung zur heutigen Veranstaltung gefolgt sind. Neben den klassischen Berichten aus den verschiedenen Gremien der Partei sowie den Kreisdelegiertenwahlen, soll der heutige Abend aber hauptsächlich ein Diskussionsabend sein. Die bevorstehenden Kommunalwahlen 2009 erfordern auch eine parteiinterne Debatte über verschiedene stadt- und kreisrelevante Themen. Mitgliederversammlungen sind dazu eine optimale Plattform. Auf die heutigen – hoffentlich regen Diskussionen – freue ich mich sehr.

Totengedenken

Bevor ich jedoch mit meinem Bericht aus dem vergangenen Arbeitsjahr des Ortsvereinsvorstandes beginne, möchte ich traditionell unserer verstorbenen Genossen gedenken. Kurt Hilken, Arno Seidel und Willy-Kurt Sommer sind im vergangenen Jahr von uns gegangen. Mit beispielhaftem Einsatz haben alle drei die sozialdemokratischen Ideale verfolgt und die Entwicklung unseres Ortsvereins hier in Wertheim geprägt. In Erinnerung an Kurt Hilken, Arno Seidel und Willy-Kurt Sommer bitte ich euch, euch zu einer Schweigeminute zu erheben.

Grundsätze Vorstand

Nach einer kurzen Orientierungsphase des neuen Vorstandsteams wurden die Grundsätze der Vorstandsarbeit sehr schnell herausgearbeitet. Ziel unserer Arbeit sollte es sein, dass wir und unsere Arbeit kommunalpolitisches Gewicht haben. Dabei haben wir im Auge, dass unsere sozialdemokratischen Grundwerte – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – auf kommunaler Ebene möglichst weitreichende Umsetzung findet. Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig, dass man das Ohr nah an den Menschen unserer Stadt hat. Deshalb haben wir die Reihe „SPD-vor-Ort“ mit Leben gefüllt und sind im vergangenen Jahr bei etlichen Institutionen, Einrichtungen, Verbänden etc. gewesen und haben Sorgen, Nöte aber vor allem auch Erfolge und Konzepte kennen gelernt. Eine möglichst enge Verzahnung mit dem Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktion ist für diese sehr politische Ausrichtung des Vorstandes unabdingbar und hat rückblickend auch wunderbar funktioniert. Neben dieser äußerst politischen Ausrichtung der Wertheimer SPD gilt es aber auch, das gesellschaftliche Miteinander im Ortsverein zu pflegen. Auch diesem Aspekt hat sich der Vorstand im Rahmen vergangener aber auch geplanter Veranstaltungen angenommen.

Konkreter Rückblick

- 10 Vorstandsitzungen (September 2007 - Juni 2008)

- 100-jähriges Jubiläum im November 07

- Politischer Advent

- Politischer Aschermittwoch in Bestenheid

- gemeinsame Erklärung Ortsverein Wertheim und Kreisverband Main-Tauber zum Thema Krankenhaus-Fusion

- SPD vor Ort: Ev. Kindergarten Wertheim-Bestenheid

- SPD vor Ort: Marktplatz Wertheim

- SPD vor Ort: Feuerwehr Wertheim

- SPD vor Ort: Seniorenzentrum Haus Edelberg Reinhardshof

Soweit die Vergangenheit. Ich denke es wird sehr deutlich, dass der Wertheimer SPD Ortsverein ein aktiver Ortsverein ist, welcher mit seinen personellen Ressourcen durchaus effektiv umzugehen weiß.

Vorausschau

Nun aber auch ein Blick nach vorne:
Gleich nach der Sommerpause findet am 14. September unser traditionelles SPD-Sommerfest bzw. Spätsommerfest statt. In ungezwungenem Rahmen an bekannter Stelle – am Feuerwehrhaus in Urphar – werden dabei auch die anstehenden Mitgliederehrungen vorgenommen. Zudem werden wir unsere Reihe „SPD-vor-Ort“ fortführen.

Mittelpunkt der Arbeit des kommenden Arbeitsjahres wird die Kommunalwahl im Juni 2009 sein. Wir sind gerade dabei uns programmatisch zu sortieren um mit einem schlagkräftigen und vor allem zukunftsorientierten Programm in den Wahlkampf zu starten. Auch den heutigen Abend und die stattfindenden Diskussionen werden wir vom Vorstand nutzen, um eure Argumente, Meinungen und Ansichten in unser Programm einfließen zu lassen. Neben den Inhalten sind bei einer Kommunalwahl natürlich auch Köpfe ausschlaggebend. Auch hier haben wir bereits in den vergangenen Wochen sowohl von Seiten des Vorstandes als auch der Fraktion Gespräche mit potentiellen Gemeinderatskandidaten geführt. Eines kann ich euch versprechen: wir werden euch und den Bürgern unserer Stadt eine starke Liste präsentieren!

Und die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt können sich zudem auf eine weitere Sache verlassen: die Wertheimer SPD – egal ob Ortsverein oder Fraktion – stellt für die Bürger einen Partner dar, für den Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit in der Politik an oberster Stelle steht. Versteckte Scharmützel oder politische Fehlinformationen und Irreführungen, wie sie durch andere politische Gruppierungen unserer Stadt vorgetragen werden, lehnen wir kategorisch ab. Unsere Stadt ist keine kommunalpolitische Spielwiese! Auf die SPD, als in Wertheim fest verankerte politische Partei, ist Verlass!

Der Blick über den kommunalen Rand hinaus bereitet mir jedoch nicht besonders viel Freude. Wieder einmal scheint es so, als ob uns der Bundestrend eher von vorne als von hinten weht. Als Vorsitzender des größten Ortsvereins des Bundestagswahlkreises Odenwald-Tauber möchte ich heute – vor allem über die kommenden Kreisdelegierten – ein Signal an unsere Landes- und Bundespartei senden: ewige Personaldebatten haben noch nie zum Erfolg geführt! Auf die Inhalte kommt es an, liebe Genossinnen und Genossen! Bieten wir den Menschen in unserem Land eine klare Zukunftsperspektive, dann haben wir auch politischen Erfolg. Dies sollte doch mittlerweile jedem klar sein!

Meinen Rechenschaftsbericht abschließen möchte ich mit einem Gedicht, welches ich an alle Mitglieder des SPD Ortsvereins Wertheim, als an euch bzw. an uns richte. Das Gedicht „Fragen eines lesenden Arbeiters“ von Berthold Brecht:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon,
wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war,
die Maurer? Das große Rom
ist voll von Triumphbögen. Über wen
triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
brüllten doch in der Nacht, wo das Meer es verschlang,
die Ersaufenden nach ihren Sklaven.
Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer
siegte außer ihm?
Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?

So viele Berichte,
So viele Fragen.

Liebe Genossinnen und Genossen! Was ich damit sagen möchte ist, dass wir in den kommenden Monaten im Hinblick auf Kommunalwahl, Europawahl und Bundestagswahl auf die Mithilfe möglichst vieler Genossinnen und Genossen angewiesen sind. Die SPD hat gute Chancen ihre jetzige Fraktionsstärke zu vergrößern. Helft mit dabei! Die SPD kann auf Bundesebene wieder den Kanzler, oder die Kanzlerin! Helft mit dabei! Jede helfende Hand wird gebraucht. Jeder denkende Kopf ist willkommen. Ich freue mich auf die Arbeit im kommenden Jahr.

Vielen herzlichen Dank!