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Jahreshauptversammlung der Wertheimer SPD

Neue Wege geht die Wertheimer SPD bei der Besetzung ihrer Führungsämter. Neu sind diese Wege allerdings nur für die meisten politischen Parteien, bei Vereinen ist es schon lange gang und gäbe, dass nicht mehr einzelne Personen, sondern ein Team an der Spitze steht. So ist es nun auch im Ortsverein der Sozialdemokraten.

Zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden Patrick Schönig, der nicht mehr kandidiert hatte, wählten die Mitglieder in der Hauptversammlung am Mittwoch im Hotel "Kette" ein fünfköpfiges Vorstandsteam. Nach außen ist dieses zwar gleichberechtigt, im Innenverhältnis der Partei fungiert Reiner Schwing aber als zeichnungsberechtigter Vorsitzender. Dem Team gehören weiter Ingrid Kachel und Nadine Schuon, Wolfgang Stapf und Gerald Strauß an. Unverändert bleibt Hans Otto Köster Kassierer des Ortsvereins.

Schönig erinnerte in seinem Rückblick zunächst noch einmal an jene Woche im Herbst 2007, die "eine ganz heiße" für ihn gewesen sei, weil er innerhalb weniger Tage seine neue Arbeitsstelle als Lehrer am Beruflichen Schulzentrum antrat, als Nachrücker in den Gemeinderat kam und schließlich zum Ortsvereinsvorsitzenden gewählt wurde.

Seinen Rechenschaftsbericht beschränkte er dann aber auf die zu Ende gehende Amtszeit des bisherigen Vorstands und nahm dabei besonders die Landtagswahl und die Oberbürgermeisterwahl in den Fokus, die beide am 27. März vergangenen Jahres stattfanden. Die Konstellation in der Landesregierung, mit der SPD als Juniorpartner der Grünen, sei eine, an die sich viele erst gewöhnen müssten, räumte Schönig ein.

Ausführlicher ging der Redner noch einmal auf die Oberbürgermeisterwahl ein, habe man die im Ortsverein doch "sehr, sehr lange vorbereitet".
"Gut, aber zu wenig"

Der scheidende Vorsitzende würdigte die vielfältige Unterstützung, die man von den verschiedenen Gremien und Organisationen der Partei, auch über Ländergrenzen hinweg, bei der Kandidatensuche erfahren habe. Bei der Abstimmung habe Katja Weitzel dann ein Ergebnis erzielt, das zwar "gut, aber zu wenig" gewesen sei. "Wir haben uns mehr gewünscht und erhofft, aber so ist es nun einmal." Im Nachhinein könne man sich immer fragen, ob man mit dem Wahlkampf hätte früher beginnen sollen, aber man habe sich für eine kurze, knappe und kompakte Kampagne entschieden.

Beide Wahlkämpfe, vor allem der um das Amt des Oberbürgermeisters, seien sehr kräftezehrend gewesen, aber "sie haben gezeigt, dass wir ,wahlkämpfen' können und kampagnenfähig sind".

Nach weiteren Ausführungen zum Parteileben und den verschiedenen Aktivitäten begründete Schönig dann, warum er nicht mehr für das Amt des Ortsvereinsvorsitzenden kandidiere (siehe auch weiteren Bericht). Er sehe sich persönlich eher als Kommunalpolitiker, sagte er unter anderem. Man habe eine gute Lösung gefunden, um den Ortsverein weiter voranzubringen, zeigte sich Schönig überzeugt. "Der heutige Abend stellt eine Zäsur dar." In Vertretung des verhinderten Kassierers Hans Otto Köster gab Walter Link einen Überblick über die Finanzen des Ortsvereins, die er zusammen mit Roswitha Banschbach auch geprüft hatte.

Auf seinen Antrag wurde Köster einstimmig entlastet. Ebenso einmütig erfolgte unter der Leitung des Ehrenvorsitzenden Gernot Schulz die Entlastung des Vorstandes.

Gemeinsam mit Roland Schuon leitete Schulz die Neuwahl des Vorstandes mit dem oben erwähnten Ergebnis. Als Kassenprüfer wurden Banschbach und Link bestätigt. Die Wahl der 13 Kreisdelegierten des Ortsvereins schloss sich an.

FN, 30.03.2012 ek